Zum Inhalt springen
Startseite » Alle Beiträge » New Work

New Work

    Den Begriff New Work – Neue Arbeit – hat der Sozialphilosoph Prof. Dr. Frithjof Bergmann Ende der 70er Jahre geprägt. Heute steht er für die Facetten einer neuen und veränderten Arbeitswelt.

    Das Wohlbefinden rückt in den Vordergrund

    Die Vorstellung vom unendlichen Wirtschaftswachstum auf Kosten der Erde und ihrer Ressourcen hat ausgedient – und damit auch die klassische Vorstellung von Karriere und Erfolg mit Werten wie Einkommen und Status. Diese Werte werden durch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Gestaltungsmöglichkeiten und Sinnhaftigkeit ersetzt. Das persönliche Wohlbefinden steht im Vordergrund.

    Das Leben wird als die Summe aller Tätigkeiten betrachtet und nicht mehr deutlich in Arbeit und Freizeit unterteilt:

    Work-Life-Blending statt Work-Life Balance

    Statt Work-Life-Balance, also einer ausgeglichenen Aufteilung zwischen Arbeit und Freizeit, steht mehr und mehr Work-Life-Blending im Vordergrund. Ein Ineinanderfließen von Arbeits- und Privatleben, das es ermöglicht, in beiden Bereichen flexibel, selbstbestimmt und produktiv tätig zu sein. Phasen der Ruhe finden nicht mehr spätnachmittags und am Wochenende statt und Arbeitsphasen starten nicht unbedingt am frühen Morgen. Dadurch entstehen

    Neue Arbeitswelten und -formen

    Neben der Flexibilisierung der Arbeitszeit ist auch der Arbeitsort im Umbruch: Remote-Work ermöglicht neben dem Arbeiten zu Hause im Homeoffice, auch das Arbeiten von unterwegs: aus dem Zug, dem Café oder als Digitaler Nomade aus dem Vanoffice.

    Projektbezogenes Arbeiten ist auf dem Vormarsch:

    • agile Netzwerkorganisationen, d.h. Beschäftigte, die sich projekt- oder aufgabenbezogen zu Teams zusammenfinden und ihre Arbeit selbst organisieren (swarming) ersetzen Abteilungsstrukturen und Abteilungsdenken,
    • Regelmäßige Wechsel zwischen Arbeitgebern, Aufgabenstellungen und Funktionen werden zur Norm,
    • die Gig Economy, d.h. der Arbeitsmarkt aus Selbstständigen, Freiberuflern und Menschen, die in Gelegenheitsjobs oder nur projektbezogen arbeiten, boomt.

    Insbesondere in Städten entstehen Co-Working-Spaces und auch das Büro mutiert zu einem solchen Ort der Kollaboration und Kreativität. In Open Office Strukturen sind die Unternehmenswerte sichtbar, entsteht das Wir-Gefühl.

    Transformation der Führungskultur

    Neue Arbeitswelten und -formen erfordern eine Transformation der Führungskultur: Arbeitsaufträge werden über agile Organisation bedient, die Mitarbeiter haben viele Freiheitsgrade und verantworten die Arbeitszeiten und Arbeitsergebnisse selbst. Abteilungsstrukturen werden aufgelöst, Hierarchien zurückgedrängt und durch eine Vertrauenskultur ersetzt. Die Zusammenarbeit erfolgt auf Augenhöhe.  

    Hauptaufgabe der neuen Führungskräfte ist die Befähigung und Förderung der Mitarbeiter sowie die projektbegleitende Netzwerk-Organisation und Moderation.

    Neue Berufe und Geschäftmodelle

    Durch Automatisierung und den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) werden Routineaufgaben ersetzt. Entsprechend sind Berufe auf dem Vormarsch, die Empathie, Intuition und Kreativität erfordern. Diese sind durch Maschinen nicht ersetzbar.

    Neue Geschäftmodelle verkaufen Produkte nicht mehr, sondern verleihen sie oder bieten sie als Dienst an: Everything as a Service.

    Gut zu wissen

    Home und Office verschmelzen – Oona Horx-Strathern hat mit Hoffice! einen Artikel zu der daraus entstehenden notwendigen Flexibilität bei der Gestaltung der Räume und im Denken von Arbeitgebern und Mitarbeitern veröffentlicht.


    Danke! für das Originalfoto an Merakist auf Unsplash

    Quellen:

    • DAVEA (o. D.): New Work in 7 Punkten erklärt [online]
    • ZukunfsInstitut (o. D.): Megatrend New Work [online]

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner