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Enge Räume – Confined Spaces

    Arbeiten in engen Räumen (Confined Spaces) bergen Gefahren und können tödlich enden – nicht selten trifft es mehrere Personen auf einmal. Typische Risiken sind:

    • Bewusstlosigkeit oder Ersticken durch Sauerstoffmangel
    • Vergiftungen durch toxischer Gase, Dämpfe oder Flüssigkeiten
    • Verbrennungen durch Explosionen
    • Absturz aus großer Höhe

    Enge Räume Studie der Universität Berkeley

    Die Universität Berkeley, Kalifornien/USA, führte Untersuchungen zu Arbeiten in engen Räumen durch, die 2012 veröffentlicht wurden. Sie zeigen, dass im Zeitraum von 1990-2005 in den USA 530 Arbeiter bei 431 Vorfällen durch giftige oder sauerstoffarme Atmosphären in geschlossenen Räumen ums Leben kamen. Die unfallträchtigsten Arbeitssituationen waren dabei mit 24% Reparatur- und Wartungsarbeiten, gefolgt von Reinigungsarbeiten (12%) und Inspektionen (11%). Einen Notfallplan für die rechtzeitige Rettung eines Arbeiters aus einem engen Raum hatten über die Hälfte der befragten Arbeitgeber nicht und nahezu alle betrachteten Todesfälle wären durch bessere Aufklärung und Schulung sowie in einigen Fällen durch die Verwendung sichererer Chemikalien vermeidbar gewesen.

    Anforderungen an Arbeiten in engen Räumen

    Aufgrund des tödlichen Potentials, ist die Planung und Durchführung von Arbeiten in engen Räumen geregelt: Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hat mit der DGUV Regel 113-004 Vorgaben zum sicheren Arbeiten in Behältern, Silos und engen Räume veröffentlicht.

    Theorie versus Praxis bezogen auf enge Räume

    Die Herausforderungen der Regelung zu engen Räumen liegen in ihrer praktischen Umsetzung. Folgende Fehler kommen häufig vor:

    • Der Arbeitsort ist im Vorfeld der Arbeiten nicht als enger Raum eingestuft worden,
    • eine Gefährdungsbeurteilung liegt vor, aber kein aktueller Erlaubnisschein,
    • nicht alle im Erlaubnisschein aufgeführten Punkte sind den Mitarbeitern bekannt bzw. der Hintergrund wurde nicht verstanden,
    • persönliche Eignung der beauftragten Mitarbeiter, z.B. des Sicherungspostens, fehlt,
    • falsch ausgewählte Gasmessgeräte,
    • kein kontinuierliches Gasmonitoring,
    • ungeeignete persönliche Schutzausrüstung,
    • unzureichende Schulung und Beaufsichtigung,
    • kein geeignetes Rettungskonzept, kein Training.

    In Training oder Simulation können Schwachstellen analysiert und damit Risiken reduziert werden.

    Gut zu wissen

    Eine Übersicht über Unfälle mit Lernpotential im Zusammenhang mit Engen Räumen findet ihr auch auf den Seiten des Energy Institutes.

    Gute Videos gibt es z.B. von Dräger.


    Danke! Für das Originalfoto an Bing-Hsun Wu auf Unsplash.

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