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Die Sicherheitskultur

    Eine Unternehmenskultur wird durch Wertvorstellungen und Verhaltensweisen beschrieben, ist “die Art und Weise, wie wir die Dinge hier machen”

    Das “warum” ist den Menschen in der Organisation meistens nicht bekannt, vieles ist historisch gewachsen.

    Die Sicherheitskultur eines Unternehmens ist der Bestandteil, der sich auf die Arbeitssicherheit bezieht. Sie zeigt sich an den Überzeugungen und Einstellungen in Bezug auf Sicherheit und beeinflusst das Verhalten der Mitarbeiter, das Arbeitsumfeld sowie das Funktionieren von Barrieren.

    Unternehmen nehmen ihre eigene Sicherheitskultur zunächst nicht bewusst wahr. Sie fangen erst im Laufe der Zeit an, sich mit ihr auseinanderzusetzen und entwickeln dann den Wunsch, sie zu verstehen:

    • Zu Beginn der Sicherheitsarbeit steht die Compliance im Vordergrund: Die Zahl der Unfälle wird durch die Anwendung von Technologien und Umsetzung von Standards verringert.
    • In der nächsten Phase der Entwicklung werden Managementsysteme – z.B. basierend auf der DIN EN ISO 45001 – eingeführt, um sicherzustellen, dass Technologien und Standards konsequent angewendet und die Arbeitssicherheit kontinuierlich verbessert wird. Dies führt zu einer stabilen, oft auch stagnierenden Unfallrate, reicht aber nicht aus, um eine hervorragende Sicherheitsperformance zu erreichen.
    • Hervorragende Sicherheitsperformance erfordert, Mitarbeiter zu motivieren sicher zu arbeiten. Voraussetzung hierfür ist eine Sicherheitskultur in der Führung, Verhalten und Einstellungen auf eine hervorragende Sicherheitsperformance ausgerichtet sind. Diese Ausrichtung bedingt einen Perspektivwechsel: von einer formalen, regelorientierten zu einer sozialen Kultur und das erfordert nicht selten ein umfangreiches “Change Management” – nicht nur bezogen auf die Sicherheits-, sondern die gesamte Unternehmenskultur.

    Unternehmen beginnen also meistens, sich für Ihre Sicherheitskultur zu interessieren, wenn die Einführung der Managementsysteme nicht zur gewünschten Sicherheitsperformance geführt hat und in einem Großteil der Organisation Ratlosigkeit herrscht, da ihre Mitglieder gefühlt “bereits alles für die Sicherheit tun”, aber Unfallzahlen stagnieren.

    Die Entwicklung der Sicherheitskultur wird anhand unterschiedlicher Modelle, z.B. der DuPont Bradley Kurve oder der Safety Culture Ladder (SCL) dargestellt. Inhaltlich sind beide ähnlich:

    DuPont ordnet auf der Bradley Kurve die Sicherheitskultur in 4 Phasen ein. Der erforderliche Perspektivwechsel findet beim Wechsel von der abhängigen in die unabhängige Phase statt.

    Die Safety Culture Ladder (SCL) ordnet die Sicherheitskultur in 5 Kategorien ein. Der Perspektivwechsel erfolgt hier beim Übergang von der kalkulativen in die proaktive Kategorie.

    Mit Hilfe beider Modelle ist es möglich, die eigene Sicherheitskultur einzuordnen bzw. einordnen zu lassen. Bezogen auf den Safety Culture Ladder (SCL) – Standard gibt es darüber hinaus die Möglichkeit einer externen Zertifizierung.

    Hinzugezogene Quellen: Hearts and Minds, Energy Institute; DuPont Sustainable Solutions

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